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Anker 12
OPTIMAL EFFIZIENT LERNEN
Lernen ist wie Sex. Leidenschaftlich oder emotionslos mechanisch.

Der Gepard ist ein Rennender - der Mensch ist ein Lernender. Gegen Köpfe mit Sieb, Vergesslichkeit und anstrengendes Lernen ist tatsächlich ein Kraut gewachsen: leidenschaftliche Neugier! Albert Einstein hat von sich gesagt, er sei nicht besonders intelligent, nur besonders neugierig.
DER TÜRSTEHER ZUM LANGZEITGEDÄCHTNIS ENTSCHEIDET NACH LEIDENSCHAFT ODER GLEICHGÜLTIGKEIT
Informationen, die uns kalt lassen, werden erst gar nicht ins Langzeitgedächtnis vorgelassen. Neu und bedeutsam müssen sie sein, um dort einen Speicherplatz zu erhalten.Das Wort Lernen ist sprachlich verwandt mit dem Wort List und Leis.
Also einer Spur nachgehen, nachspüren, schnüffeln. Eine Beute zu erspüren, zu erlegen und sie aufzunehmen. Tatsächlich ist der Wortsinn hier sehr nah an der physiologischen Wahrheit, wie Lernen nach unserem heutigen Kenntnisstand in unserem Gehirn funktioniert – durch das Anlegen von Spuren und Fixpunkten, die wiederum miteinander verbunden werden. Ein Fixpunkt kommt dabei auf bis zu 10.000 Verbindungen in unserem Gehirn. Lernen gelingt mit am besten, wenn Neues an bereits bestehende Fixpunkte andocken kann. Je mehr Fixpunkte mit den neuen Informationen verbunden werden, desto höher ist die Speicher- und Abruf-möglichkeit. Deshalb ist das Erlernen völlig neuer, bisher fremder Bereiche, am schwierigsten, weil Fixpunkte und Andockmöglichkeiten erst aufgebaut werden müssen. Weil dies schwer fällt, tun wir es nicht; weil wir es nicht tun, lernen wir es nicht; weil wir es nicht lernen, fällt es uns schwer . . .
JA, ES STIMMT, WIR LERNEN IM SCHLAF – WARUM DAS BUCH UNTER DEM KOPFKISSEN DENNOCH NICHTS NÜTZT
Unser Gehirn restrukturiert sich im Schlaf. Neue Verankerungen werden gebildet, nicht mehr benötigte abgeschwächt oder aufgelöst. Deshalb ist die Haltung „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ für die Gedächtnisbildung katastrophal kontraproduk-tiv! Nach dem Lernen gehören wir zur optimalen Gedächtnisbildung zum Schlafen ins Bett. Nur dann gelingt die Neuverschaltung des Gelernten im Gehirn optimal. Füttern wir das Gehirn nach dem Lernen mit anderen Informationen, entstehen Störungen und Interferenzen, die eine optimale Verankerung verhindern.
NEUES LERNEN WIR AM BESTEN IN ENTSPANNTER ATMOSPHÄRE, OHNE VOLLEN BAUCH UND VOR DEM EINSCHLAFEN
Auch wenn unser Gehirn ständig lernt, eine optimale Gedächtnisbildung wird be-günstigt durch eine entspannte Atmosphäre. Ein leichtes Hungergefühl unterstützt die Ausschüttung von Verbindung fördernder Neurotransmitter. Schlaf schließlich fixiert die durch das Lernen angeschobenen Restrukturierungen im Gehirn. Dennoch ist das einmalige Lernen einer Information für eine dauerhafte Verankerung nicht ausreichend. Eine dauerhafte Verankerung braucht Wiederholungen. Möglichst viel und möglichst oft. Zwischenzeitlich gilt als gesichert, dass wir beispielsweise hand-werkliche Fähigkeiten erst nach mindestens 10.000 Wiederholungen mehr oder weniger perfekt beherrschen. Gleich, ob es sich dabei um die Beherrschung etwa eines Musikinstruments oder Handgriffe am Fließband handelt. Für alle Bereiche gilt, je mehr Wiederholung, desto besser der Lernerfolg. Nutzen Sie jede auch nur kleinste Möglichkeit, Neues zu wiederholen und sich mit anderen darüber auszu-tauschen.
FÜR BESTIMMTE LERNINHALTE EXISTIEREN ZEITFENSTER
Auch wenn der Mensch ein lebenslang Lernender ist, für bestimmte Lerninhalte existieren Zeitfenster, nach denen ein Grundmuster nicht mehr oder nur sehr,
sehr schwer angelegt werden kann. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung der Motorik, der Sprache und der Emotionen.
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